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Die wichtigste Versammlung der FCK-Vereinsgeschichte

01. Mai 2018

Dem 1. FC Kaiserslautern steht die wichtigste Mitgliederversammlung seiner Geschichte bevor. Die Vereinszugehörigen sind am Sonntag, 3. Juni 2018 aufgerufen, über die Ausgliederung des Lizenzspielerbereichs in eine separate Kapitalgesellschaft abzustimmen (Profis, U23, U19 und U17). Für diese wegweisende Entscheidung ist eine Dreiviertelmehrheit der anwesenden Mitglieder notwendig (75%). Die Verantwortlichen des FCK kamen nach Abwägung aller Möglichkeiten zur Erkenntnis, dass dieser Schritt infolge der Entwicklung in den letzten zwei Jahrzehnten alternativlos ist, um auch zukünftig im Profifußball wettbewerbsfähig zu bleiben.

Mit dem Gewinn der vierten deutschen Fußball-Meisterschaft im Jahr 1998 stand der FCK ganz oben. Seitdem klafft die Schere im Profi-Fußball immer weiter auseinander. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Leidtragender dabei ist auch der 1. FC Kaiserslautern. Wobei Größenwahn nach dem sensationellen Titelgewinn und vor allem der Ausbau des Betzenbergs zum WM-Stadion unbestritten einen wesentlichen Beitrag zum Niedergang des einst so stolzen Traditionsvereins leisteten. Dessen ungeachtet lässt das Land Rheinland-Pfalz seinen einstigen Vorzeigeklub schonungslos im Stich. In Mainz ist vergessen, dass ALLE die WM 2006 in Kaiserslautern wollten. Sonnten sich die damals verantwortliche Politiker im Glanz des Ereignisses mit stolz geschwellter Brust im weltweiten Rampenlicht, will in der heutigen Ministerriege niemand mehr was von seiner anteilmäßigen Verpflichtung gegenüber den enormen Folgekosten des Stadionausbaus wissen!

Die Stadt - selbst klamm und nahe an der Pleite - tut ihr Möglichstes. Trotzdem torkelt der Verein auf Grund der immens hohen Miet- und vor allem Unterhaltungskosten für das Stadion der Bedeutungslosigkeit entgegen. Ist mittlerweile in der 3. Liga angekommen! Und die Landesregierung? Sie schaut tatenlos zu, duckt sich „diskret“ weg! Der FCK und die Stadt stehen im Regen, der Klub sogar nahe dem Abgrund! Wenn’s so weitergeht, sogar in seiner Existenz bedroht.

Um den Sturz in die Bedeutungslosigkeit (Regionalliga) abzuwenden, müsste jedem FCK-Mitglied klar sein: Profi-Fußball kann’s in Kaiserslautern nur geben, wenn sich der Verein für Investoren öffnet! Zukunftsorientiert aufstellt. Eine Ausgliederung der Profi-Abteilung ist deswegen alternativlos. Sogar Meistertrainer Otto Rehhagel - der einst überzeugend philosophierte „Geld schießt keine Tore“ - hat die Zeichen der Zeit erkannt und plädiert für eine Ausgliederung. Wandelte seine Aussage in „Tradition schießt keine Tore“ um. Wenn man sich den Wahnsinn im weltweiten Fußball mit absurden Ablösesummen anschaut, kann ein Verein mit der Struktur des FCK langfristig nur in der ersten Bundesliga überleben. Erst recht mit dem kostenintensiven Klotz eines WM-Stadions am Bein. Mit finanziellen Verpflichtungen dafür, wie sie kein anderer Klub in Deutschland zu stemmen hat. Dabei ist der FCK ein potenter Steuerzahler und ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Mit einer nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Bedeutung für die Stadt Kaiserslautern.

Niemand der Verantwortlichen hat seinerzeit an Szenarien zweite Liga, geschweige denn dritte Liga gedacht! Niemand von den Vertragspartnern hat mit Weitsicht gehandelt. Niemand einen „Plan B“, schon gar nicht einen „Plan C““ entwickelt. Nun steht also die wichtigste Mitgliederversammlung der 118-jährigen Vereinsgeschichte bevor. Die FCK-Mitglieder sind aufgerufen, richtungweisend über die Ausgliederung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs „Profifußball“ in eine Kapitalgesellschaft abzustimmen! Dadurch die sportliche und wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit sicherzustellen. Um „fünf Minuten NACH zwölf“ der Pfalz und den angrenzenden Regionen auch zukünftig Spitzen-Fußball bieten zu können! Denn die Entscheidung kommt Jahre zu spät. Einzig und allein haben es nun die FCK-Mitglieder in der Hand, wegweisendes zu entscheiden: Indem sie bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 3. Juni 2018 der Ausgliederung zustimmen! Um so die Basis zu schaffen, vielleicht doch noch zu retten, was fast schon verloren schien! Es sein denn, man ist mit Regionalliga-Fußball zufrieden...