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Herzenssache

30. Mai 2004
91er-FCK-Meistermannschaft in Ramstein: Alles „HERZENSSACHE“…„HERZENSSACHE“ ist eine Aktion des „SWR“ und „SR“, die Kindern hilft, welche im Abseits stehen. Mehr als 18 Millionen Euro wurden so seit 1992 für kranke und behinderte Kinder gesammelt. Jeder gespendete Cent wird dabei zu hundert Prozent in die verschiedenen Projekte weitergeleitet – die Verwaltungsarbeit und –kosten tragen die beiden Rundfunkanstalten sowie deren Partner, die Sparda-Bank, das BHW und die DEVK-Versicherung.„HERZENSSACHE“ war jede Minute, welche die Organisatoren, allen voran Karl-Heinz Scherer und Peter Olejniczak, von ihrer Freizeit abzweigten, um das Spiel der 91er-1.FCK-Meistermannschaft gegen eine verstärkte TuS-Oberliga-Meistermannschaft (Saison 80/81) zu organisieren. Unter tatkräftiger Mithilfe von Tom Dooley gelang es tatsächlich, die prall gefüllten Terminkalender der Meisterkicker vom Betzenberg auf jenen 25. Mai 2004 abzustimmen. Dazu waren mehr als 150 Briefe, einige Meter Faxe und endlose Telefonate von Nöten…!FOTO: Die beiden Teams auf dem Weg zum Empfang durch Ramsteins Stadtbürgermeister Klaus Layes im Rathauskeller.„HERZENSSACHE“ war es für die Stadt Ramstein, personifiziert durch Bürgermeister Klaus Layes, das Reichswaldstadion für diese Begegnung zur Verfügung zu stellen. Der liebenswürdige „Stadtchef“ übernahm auch gerne die Schirmherrschaft über dieses außergewöhnliche Ereignis. Vor dem Eintreffen am Spielort empfing das Stadtoberhaupt die Akteure im Felsenkeller des Rathauses zu einem kleinen Empfang mit Eintragung ins „Goldene Buch“ Ramsteins.……….FOTO links: Der Mannschaftskapitän der 91er-1. FCK-Meistermannschaft, Stefan Kuntz, trägt sich ins „Goldene Buch“ der Stadt Ramstein ein.FOTO rechts: Fachsimpelei zwischen Politiker und Fußballer: Bürgermeister Klaus Layes und Europameister Stefan Kuntz.„HERZENSSACHE“ war es auch für Landstuhls Bürgermeister Klaus Grumer, diese Veranstaltung zu unterstützen, selbst wenn sie bedauerlicherweise ins benachbarte Ramstein verlegt werden musste. Die im Umbau befindliche Sportanlage der Sickingenstadt („Am Rothenborn“) konnte zu diesem Zeitpunkt entgegen den Planungen infolge witterungsbedingter Gründe nicht freigegeben werden. Dennoch hob Grumer in seinem Grußwort die positiven Impulse für den im Neuaufbau befindlichen Landstuhler Fußballverein „SSC 03“ hervor.„HERZENSSACHE“ war es für den Fanbeirat, die Vorbereitungen auf dieses Fußballfest hin zu unterstützen. Das Gremium des 1. FC Kaiserslautern wickelte unter anderem Teile des Kartenvorverkaufs ab und sorgte für ausreichend Werbung unter den 1. FCK-Fans.„HERZENSSACHE“ war es für jeden einzelnen Spieler des großartigen Kaders aus der Meistersaison 1990/91, zu diesem Benefizspiel anzureisen. Teilweise aus allen „Herrenländern“: Marco Haber beispielsweise aus Zypern, Miro Kadlec aus Tschechien oder die beiden Meistertrainer Kalli Feldkamp (aus seiner Wahlheimat Marbella/Spanien) und Rainer Hollmann (aus Dubai, seiner derzeitigen Trainerstation). Und das auf eigene Kosten! Alle freuten sich riesig, dass es nach 13 Jahren endlich mit einem Wiedersehen geklappt hatte. Viele bedankten sich tags darauf telefonisch beim Organisator Karl-Heinz Scherer für die gelungene Veranstaltung und sprachen sich dafür aus, „…das machen wir nächstes Jahr wieder!“ „HERZENSSACHE“ war es für all die Männer (…und die eine Frau!), welche sich in Ramstein zu der nostalgischen Fußballgala einfanden: 91er-1.FCK-Meistermannschaft: Thomas Antes, Tom Dooley, Gerry Ehrmann, Kalle Emig, Karl-Heinz Feldkamp, Kai Friedmann, Marco Haber, Rainer Hollmann, Herbert Hoos, Demir Hotic, Miro Kadlec, Fritz Kraus, Stefan Kuntz, Bruno Labbadia, Frank Lelle, Henry Loch, Roger Lutz, Thomas Richter, Oliver Schäfer, Markus Schupp, Michael Serr, Joachim Stadler, Reinhard Stumpf, Dr. Stefan Thaler, Martin Wagner.FC Herzenssache (TuS-Oberliga-Meistermannschaft, Saison 80/81): Freddy Bach, Heiner Bußer, Steven Dooley, Günter Dudek, Theo Gries, Jürgen Hauser, Alfred Illig, Dr. Jürgen Lutz, Olaf Marschall, Andreas Pfeifer, Karlheinz Riedle, Silke Rottenberg, Peter Rößling, Willi Sander, Rudi Schnabel, Werner Scherer, Richard Stuppy, Holger Wienpahl, Volker Theis, Frank Weber, Karlheinz Weber, Konrad Weis, Peter Wiesner, Klaus Woll, Dr. Kurt Zeller.„HERZENSSACHE“ war es für das illustre Schiedsrichtergespann, diese Begegnung zu leiten. FIFA-Referee Dr.Markus Merk assistierten an der Linie TV-Moderator Patrick Sommer und Werbeagenturleiter Dirk Leibfried (gestaltete auch das Magazin „Meister mit Herz“ für dieses Spiel). Letzterer zog in Betracht, nach dieser Partie seine Laufbahn als Unparteiischer an den Nagel zu hängen: „Mehr als an der Seite von Dr. Markus Merk zu winken, kann ich bestimmt nicht erreichen!“ Humorvoll die Einstimmung des Gespanns auf seine Aufgabe durch den großen Meister Dr. Markus Merk. An Patrik Sommer gewandt meinte er: „Die ganze Zeit stellst du die Fragen und ich muss antworten. Heute tanzt ihr mal nach meiner Pfeife!“ Danach schwor der WM- und EM-Schiri seine Assistenten ein: „Das ist alles ganz einfach. Wenn ich pfeife, müsst ihr nur noch winken…!“ Selbst der Verfasser dieser Zeilen sprach Dirk Leibfried Mut zu: „Keine Angst, ich bin an der Linie. Ich sag dir schon, wann du das Fähnchen heben musst!“ Dennoch mäkelte Stefan Kuntz ein wenig an der Leistung von Patrik Sommers herum: „Früher auf dem Betzenberg war’s erst Abseits, wenn ich mindestens 2,50 Meter drin stand. Und du winkst schon bei einem halben Meter…!“……….FOTO links: Schiri-Assistent Dirk Leibfried: „Muss ich jetzt winken…?“. FOTO rechts: So was nennt man vorbildliche Berufseinstellung und Einsatzwille! Die „91er“ fressen heute noch Gras…"HERZENSSACHE“ war es für gut 4,500 Zuschauer, an diesem warmen Maiabend nach Ramstein zu pilgern und ihren Obolus in Form von 5,00 Euro (Sitzplätze 10,00 Euro) zu entrichten. Belohnt wurden die begeisterten Fans mit einem kostenlosen Stadionmagazin, durch guten Sport, einer einzigartigen positiven Atmosphäre und einer Vielzahl bekannter Fußballprofis zum Anfassen! Unter den zufriedenen Besuchern weilten viele Ehrengäste aus Politik, Sport und Wirtschaft. Natürlich durften die „Macher“ des „91er-Wunders“, der ehemalige 1. FCK-Präsident Norbert Thines, der frühere 1. FCK-Geschäftsführer Klaus Fuchs und sein damaliger Schatzmeister Günther Klingkowski in dieser illustren Schar nicht fehlen. Der eine oder andere eingefleischte FCK’ler vergaß auch nicht dem inzwischen verstorbenen Rainer Geye zu gedenken, der als sportlicher Leiter und Vizepräsident dieses erfolgreiche Team zusammengestellt hatte. „HERZENSSACHE“ war es für den kompletten Kader (nur wenige Akteure fehlten dabei), sich bereits um 16.45 Uhr zur Autogrammstunde einzufinden. Geduldig schrieben sich die Meisterkicker die Finger wund. Lange Schlangen ließen erkennen, dass die ehemaligen 1. FCK-Größen nichts von ihrer Popularität verloren hatten.„HERZENSSACHE“ war es für alle Beteiligten, die das Rahmenprogramm unterhaltsam und kurzweilig gestalteten: Zuerst kickten die „Behinderten Werkstätten Landstuhl“ gegen eine Elf gleicher Institution aus Saarbrücken. Dann spielte die E-Jugend des 1. FCK gegen die Fußballschule von Tom Dooley. In der Halbzeitpause unterhielt die „Ramstein Junior Highschool“ mit ihrer Jazz-Band und Cheerleaders die Zuschauer. „HERZENSSACHE“ war es für die Torhüterin der Deutschen Damen-Fußball-Nationalmannschaft, Weltmeisterin Silke Rottenberg, an diesem Spiel teilzunehmen. Mit einer Extragenehmigung vom DFB ausgestattet, um bei den Männern mitspielen zu dürfen, stand sie nicht nur im Tor des „FC Herzenssache“ (von der 22. bis zur 62. Min.), vielmehr ermöglichte sie ein besonderes Bonbon während der Pause: Prominente Politiker und ausgesuchte Fans des 1. FCK versuchten sich gegen die sympathische Keeperin im Elfmeterschießen – nicht jeder mit Erfolg!„HERZENSSACHE“ war es auch für die beiden Stadionsprecher Horst Schömbs und Udo Schuff, die Moderation zu übernehmen. Beide führten gewohnt informativ und leger durch die Veranstaltung, sodass wirklich jeder Besucher bestens im Bilde über Ballspenden, Ehrengäste, Sponsoren und die eingesetzten Akteure den Nachhauseweg antrat.„HERZENSSACHE“ war es auch für den 1. FC Kaiserslautern, dieses Wiedersehen bereits im Vorfeld nach Kräften zu unterstützen. Fielen die Vorbereitungen wegen des herrschenden Abstiegskampfes in eine unruhige, nervenaufreibende Saisonphase, stand der pfälzische Traditionsverein dennoch hilfreich zur Seite. So wurden die Meisterspieler im Mannschaftsbus kutschiert (einen weiteres Fahrzeug stellte die Firma Busverkehr Imfeld kostenlos zur Verfügung), die Trikots wurden bereitgestellt und viele logistische Dinge mehr fanden die Unterstützung der 1. FCK-Geschäftsstelle. „HERZENSSACHE“ war es für die Landstuhler Ordensschwester Inigo, sich an diesem Spektakel zu beteiligen. So schuf sie kurzerhand in Zusammenarbeit mit Bäckermeister Cappel den „größten Käsekuchen der Welt“ – immerhin 70 Meter lang! Der Erlös aus dem Kuchenverkauf (…wurde übrigens vollständig unter die Menschheit gebracht!) floss ebenso wie die Einnahmen aus dem Ticketverkauf, der Versteigerung von Spielertrikots nach Spielende und diversen Sponsorengeldern auf das Konto der SWR-Hilfsaktion „Herzenssache“ – insgesamt 28.388,16 Euro! Allein Labbadias verschwitztes Shirt brachte 120,00 Euro, Dolleys rotes Leibchen sogar 400,00 Euro!„HERZENSSACHE“ war es vor allen für den ehemaligen FCK-Goalgetter Olaf Marschall, Wort zu halten und beim „FC Herzenssache“ mitzuspielen. Obwohl ihn seit Tagen mächtige Rückenschmerzen plagten, die ein Mitwirken beinahe verhinderten und er tags zuvor bereits ein Spiel absolvierte. Erst der rasche Einsatz eines Kuriers ermöglichte seinen Einsatz: Ein blitzschnell in einer Ramsteiner Apotheke geholtes „Wundermittel“ – bei der Verkehrsdichte des anreisenden Zuschauermassen gar kein leichtes Unterfangen – ließ den größten Schmerz vergessen. Bis Reinhard Stumpf zulangte, und seinen ehemaligen Mannschaftskameraden rüde von den Beinen holte. Dennoch: Olaf biss die Zähne zusammen, hielt durch und zeigte sich seinen Anhängern bis zum Ende. Bei einem Fantreffen donnerstags drauf mit schmerzhaften Erinnerungen an jede einzelne Sekunde dieser Begegnung: „Mir tut alles weh!“„HERZENSSACHE“ war es für die eingesetzten Spieler, ihren Fans zu demonstrieren, was sie immer noch in Perfektion können: Einen guten Ball zu spielen! Auf das Endergebnis von 11:3 (3:2) für die Deutschen Meister angesprochen („…zweistellig hätte das aber nicht unbedingt werden müssen!“), meinte Bruno Labbadia ehrgeizig wie eh und je: „Als ich die vielen Leute sah, hab ich mich vergessen. Denen mussten wir doch was bieten!“ Wie wahr – nicht nur seine Granate Marke „Tor des Monats“, all seine vier Treffer, rissen das leidenschaftliche Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Labbadia – zurzeit Trainer beim Oberligameister SV Darmstadt 98 - wuselte und rackerte wie in besten Zeiten. Das Benefizspiel stand auf einem für Traditionsmannschaften erstaunlich hohem Niveau. Die weiteren Torschützen: Kuntz (2x), Hotic, Richter, Schupp, Dr. Thaler sowie ein Eigentor des „FC Herzenssache“, für den Gries, Karlheinz Weber und Wiesner trafen.„HERZENSSACHE“ war es für alle, die „dritte Halbzeit“ im Landstuhler Schlosshotel „Schlosscafe“ anzugehen! Kurz nach 22.00 Uhr setzten die beiden Busse ihre müde „Fracht“ dort ab. Küchenchef H.-J. Schuff verwöhnte seine prominente Gästeschar mit einem vorzüglichen Abendessen, worauf sich die ständig wechselnden Gruppen und Grüppchen auf die erfolgreichen Jahre besannen: „Wunderbare Zeiten“, wie Bruno Labbadia euphorisch schwärmte! Wiedersehensfreude pur, bis in den frühen Morgen hinein.„HERZENSSACHE“ war gewiss auch der minimale Beitrag, den unser Fanclub „Fairplay“ (meist im Vorfeld der Organisation) zum Gelingen dieser Veranstaltung geleistet hat.